Flughäfen

Viel Zeit verbrachte ich auf Flughäfen. Ich erinnere mich an den kleinen Schuppen in Kathmandu 1988, das filigrane Palais in Jakarta und das mondäne Vergnügungsparadies in Singapur. Dazwischen lagen all die anderen.

Nun, was macht man, wenn es gilt Stunden auf den Anschlussflug zu warten? Wenn der Abflug sich um Stunden verspätet? Man wartet, schiebt den Wagen durch die Gänge, schaut sich jedes Geschäft x-mal an, isst oder trinkt etwas, egal ob Hunger oder Durst einen plagen. Kauf eine Zeitschrift oder ein Buch. Hauptsache beschäftigt.

Eine Dame aus meiner Reisegruppe vertrieb sich die Zeit auf ganz besondere Weise, lesen Sie diese wahre Geschichte.

Sie kam in Frankfurt an und fand beim Einchecken ihren Reisepass nicht. Sie hatte ihn zu Hause vergessen, wie könne es anders sein. Natürlich gibt es Hilfe in solchen Fällen, so wie sie berichtete wurde sie von Pontius zu Pilatus geschickt und von Pilatus wieder zu Pontius.

Da wurde bekannt, dass die Abflugzeit sich um 10 Stunden verzögern würde. Für alle ein Schock, nicht für sie. Sie kam aus Stuttgart und beschloss, diese Verspätung zu nutzen und nach Haus zu fahren. Frankfurt/Flughafen – Stuttgart hat eine gute Anbindung, keine zwei Stunden Fahrzeit – es war machbar in dieser Zeit. Mit München wäre es enger geworden.

In Stuttgart nahm sie ein Taxi, bat den Fahrer, zu warten und eilte zu der Schublade, in der der Reisepass liegen musste. Aber da lag er nicht. Nun setzte sie sich in aller Ruhe auf ihren Sessel, leerte ihren gesamten Tascheninhalt auf den Tisch und was kam zum Vorschein? Der Reisepass. Zurück ging die Reise. Erlöst checkte sie ein und hatte immer noch viel Zeit bis sie mit dem Rest der Gruppe im Flieger Frankfurt verließ.

Nun sage keiner, das könne ihm nicht passieren …