Island und Färör Inseln 1986

Dieses Jahr wollte ich nach Island. Hätte fliegen können, aber ich fand eine Bus/Schiff Reise über die Färör Inseln. Sie bekam den Zuschlag.

Die Route: Hanstholm – Torshavn – Hoefn – Skogum – Reykjavik – Bloenduos – Akureyri – Laugum – Egilsstadir – Seydisfjoerdur – Abenra.

Erstmal mit dem Bus nach Hamburg wo ich mir das Musical ‚Cats‘ anschaute. Am anderen Morgen weiter nach Hanstholm in Dänemark, wo wir das Schiff mit Kurs auf die Färör Inseln bestiegen.

Es hat schon was, mit dem Schiff auf eine Insel zuzufahren. Auf den Färör Inseln hatten wir ein sehr schönes Hotel, außer Landschaft gab es nichts. Ein Friede lag über diesen Inseln, karg und entbehrungsreich war das Leben hier, verglichen mit unserem Überfluss, der uns nicht wirklich glücklich macht. Wie lange es wohl dauern würde bis man sich hier einlebt?

Nach zwei Tagen ging es weiter nach Island. Die Einfahrt war grandios … eine Dame meinte: ‚Nun fehlt nur noch das Halleluja‘. Ja, genau so empfand ich es auch.

In Island wurde ich an das herrliche Essen Norwegens erinnert. Es gab eine Quarkspeise, die mit der ersten Milch der Kuh hergestellt wird. Sie ist die fetteste und nahrhafteste Milch, gedacht für das Kälbchen, damit es schnell zu Kräften kommt. Der Mensch nimmt sie ihm hier weg.

Eine Delikatesse, so erfuhren wir, waren die Augen der Tiere. Einstimmiges ‚Nein‘, als der Reiseleiter fragte, ob es sie mal zum Abendessen geben sollte.

Nach der lieblichen Landschaft der Färör Inseln nun eine gewaltige – Feuer und Eis im Wettstreit. Und die Menschen waren kerniger, dass über Island Friede liegt würde ich nicht sagen.

Nun war ich ja schon mehrmals mit dem Schiff unterwegs, von Island zurück zu den Färör Inseln, wo das Schiff nur nochmals Passagiere aufnahm, ereilte mich, und nicht nur mich, die Seekrankheit.

Ich hatte eine Kabine ganz hinten im Schiff, wachte in der Nacht auf und mir wurde so übel, dass ich auf die Toiletten sauste (meine Kabine hatte keine). In dieser Gemeinschaftstoilette ging es mir wieder gut. Also zurück in die Kabine, da wurde mir wieder übel. Dasselbe nochmal … ich ging in den in der Mitte des Schiffes sich befindlichen Gruppenraumes wo die schliefen, die keine Kabine hatten. Es waren noch Plätze frei, so holte ich mein Bettzeug und schlief ohne weitere Beeinträchtigung. Morgens brachte ich dann das Bett wieder in die Kabine und wieder wurde mir schlecht. Im Frühstücksraum war’s noch schlimmer, an essen war nicht zu denken. Und dann spürte ich das was ich schon gehört hatte … bei Seekrankheit möchte man sterben. Genau das habe ich erlebt als ich aus dem Restaurant flüchtete und nicht mehr weiterkam, sondern mich einfach auf den Boden kauerte. Ein ganz seltsames Gefühl. Anderen ging es viel schlechter als mir, ich suchte wieder den Gruppenraum auf und irgendwann kam der Appetit auf ein Stück Schokolade … der Spuk war vorbei!

Impressionen aus Island