Malaysia, Brunei 1990

Eine schöne Reise hatte ich nach Malaysia entdeckt, eine mit viel Freizeit am Ende in Kuala Lumpur.

Die Route: Kuala Lumpur – Kuantan – Terrenganu – Kota Bharu – Penang – Cameron Highlands – Kuala Lumpur.

Ich beschloss, die Freizeit in Kuala Lumpur zu nutzen um nach Brunei zu fliegen, da war noch nicht jeder, wäre sozusagen ein seltenes Juwel in meiner Ländersammlung.

Flug, zwei Nächte im einzigen guten Hotel in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan, eine Stadtrundfahrt und den Transfer von und zum Flughafen buchte ich über das Reisebüro.

Schon bei der Ausreise in Kuala Lumpur schaute man mich an und kontrollierte meinen Pass ganz genau, stimmte das wirklich? Was will eine allein reisende Frau in Brunei? Da alle Papiere in Ordnung waren konnte mich keiner aufhalten.

Im Flieger fast nur Männer, ich war der Exote. Am Flughafen keiner der mich abholte. Ich wartete eine Zeit, es war fast Mitternacht, dann nahm ich mir ein Taxi zum Hotel. Zimmer war keines gebucht, aber es war eines frei als ich meine Unterlagen vorlegte.

Für den nächsten Morgen hatte ich eine Stadtrundfahrt gebucht. Zum vereinbarten Zeitpunkt, 9.00 Uhr vor dem Hotel, kam niemand. Nahm ich also wieder ein Taxi und fuhr in das Gebäude in dem die Reiseagentur ihr Büro hatte. Als wäre ich ein Gespenst so schaute man mich an. Man gab sich die Ehre mich am Nachmittag durch die Stadt zu fahren. Warum ich vom Flughafen nicht abgeholt wurde konnte man mir nicht sagen. Am Nachmittag wurde ich dann tatsächlich zur Stadtrundfahrt abgeholt. Zum Schluss erinnerte ich nochmals an meinen Transfer zum Flughafen … offenbar vergeblich … am anderen Tag wartete ich auf das Taxi … als eine Gruppe Norweger, die hier Ölpipelines bauten, zum Flughafen fuhr, fragte ich, ob sie mich mitnehmen würden. Den Flug zurück nach Kuala Lumpur durfte ich  nicht verpassen, denn am anderen Tag ging es ab dort zurück nach Hause.

Wieder einmal war mir bewusst wie entspannt eine Gruppenreise doch war, so ein Theater wollte ich nicht öfters mitmachen. Wobei dies sicher eine Ausnahme war, ich denke, keiner dort konnte sich vorstellen, dass eine allein reisende Frau in dieses Land kommt. Man dachte sicher, die Buchung sei ein Scherz.

Das Hotel jedenfalls befragte seine Gäste über ihre Zufriedenheit. Ich war zufrieden, schlug aber vor, einen Föhn in den Zimmern zur Verfügung zu stellen.

Nach Monaten lag eines Tages ein Brief mit goldenem Rand in meinem Briefkasten. Man informierte mich auf feinstem Papier mit Goldschrift, dass das Hotel renoviert sei und ich bei meinem nächsten Besuch einen Föhn vorfinden würde. Das nenn‘ ich Service, allein ich konnte dem Hotel den Gefallen eines weiteren Besuches nicht tun.

Die junge Kokosnuss, aus der man den leckeren Saft trinkt, gibt es in ganz Asien an jeder Ecke und sie wurde mir zum idealen Durstlöscher. In Malaysia nun erlebte ich, wie ein Affe sie vom Baum holte, der Wirt sie aufschlug, damit wir sie stilvoll genießen konnten.

Erstmal bekommt das Äffchen nach getaner Arbeit seinen gerechten Lohn

     

 

Impressionen aus Brunei, neben den Palästen leben die einfachen Menschen …