Jede Menge Urlaub

Ich weiß nicht mehr wann die IG Metall die 36 – oder waren es gar 35 – Stunden Woche einführte, irgendwann in den 1980er Jahren.

In meiner Firma gab es eine Regelung, dass man jeden Monat einen Tag Freizeitausgleich nehmen konnte. Nach zwei Monaten mussten die zwei Tage genommen werden, sonst waren sie verfallen. Das war ein Schlaraffenland für jeden Reiselustigen.

31 Tage Urlaub hatte man plus Weihnachten, Silvester, Ostern, Pfingsten. Nun kamen 12 Tage dazu. Mit Feiertagen konnte man in arbeitnehmerfreundlichen Jahren nochmal aufstocken und die Wochenenden waren ja auch noch mit 2 Tagen dabei. War also nur eine Frage der Planung. Bald war ich darin Experte und brachte es in diesen Jahren auf rund 60 Tage Reisen. Irgendwann wurde das dann wieder abgeschafft, Genaues weiß ich nicht mehr dazu.

Nun mag man fragen, in welcher Firma ist so etwas möglich? Ich hatte mit der meinen eine stille Vereinbarung. Ich war ein Arbeitstier, rund um die Uhr verfügbar, der Zwölfstundentag war die Regel. Oft nahm ich Arbeit mit nach Hause, auch an Wochenenden. Der mir zustehende Urlaub war die Gegenleistung. Ein Geben und Nehmen wie in jeder guten Partnerschaft.

Es gab auch Mitarbeiter, die man in den Urlaub zwingen musste. Am 30. April verfiel der Vorjahresurlaub offiziell. Manche hatten noch ihre vollen 31 Tage, das war das andere Extrem, diesen Ärger hatte mein Chef mit mir schon mal nicht.